09.10.
.... und der Blick heute morgen....
Wirklich nice hier.
Es ging immer weiter nach Süden.
In Västervik haben wir eingekauft usw. Es waren unglaubliche 15°. So warm hatten wir es die ganze Reise noch nicht.
Wir sind dann zum Götamaren gefahren und haben noch einen Spaziergang zum Steinbruch gemacht. Dort stehen mittlerweile schon fünf Steintürme.
Und das ist unser Übernachtungsplatz.
10.10.
Nach dem Frühstück sind wir nach Adriansnäs gefahren. Dort haben wir zuerst Herrn Gätcke, der grade den Fußboden in seinem Schuppen erneuert, besucht. Dann sind wir die Runde um die Landzunge gegangen. Es war sogar mal wieder ein Schiff da und hat Steine geladen.
Später waren wir in Oskarshamn zur Autowäsche usw.
... und anschließend in Stensjö By....
Danach sind wir noch ein bisschen weiter gefahren und haben wieder einen wunderschönen Stellplatz direkt an der Ostsee gefunden. In der Bucht gründeln mindestens fünfzig Schwäne.
11.10.
Die Fahrt ging weiter nach Trelleborg. Unterwegs haben wir uns den Autofriedhof in dem Moor Kyrkö Mosse angeschaut. Hier liegen ca. 150 Autos hauptsächlich aus der Mitte des letzten Jahrhunderts.
Und dann, zu guter letzt, kurz nachdem wir den Friedhof verlassen hatten...
In Trelleborg regnete es leider Bindfäden.
Ja....abschließend:
Es war wieder ein faszinierendes Abenteuer gewesen, durch Russland zu reisen. Dieses Mal haben wir sehr viel mehr abseits der Hauptstraßen gesehen als letztes Jahr auf der Reise nach Murmansk. Letztes Jahr, das war sozusagen „Russland für Einsteiger“ mit viel Natur und großen Städten wie Petersburg und Murmansk. Unsere Reise jetzt war fast schon „Russland für Fortgeschrittene“ 😀 mit langen Fahrten durch Gebiete abseits der großen Fernverbindungswege.
Die Erfahrungen waren eigentlich so ähnlich wie im letzten Jahr.
Westliche Touristen sind außerhalb von Moskau oder Petersburg so gut wie gar nicht anzutreffen. Wir haben in den zwei Wochen ein einziges ausländisches Auto gesehen (ein VW Bus aus Deutschland in Susdal).
Imponierend sind die vielen schönen Kirchen und Klöster, die dieses Mal auch gar nicht alle eingerüstet waren. Überhaupt ist es beeindruckend zu sehen, wie die Religiosität mehr als 70 Jahre Sowjetzeit überstanden hat und fortdauert. So haben wir gesehen, dass an vielen Stellen neue Kirchen gebaut werden.
Die Polizei hat uns nur ein einziges Mal zur Verkehrskontrolle angehalten und die Polizisten waren wohl selbst erstaunt, als sie unsere Pässe dann näher in Augenschein nahmen. Sie verabschiedeten sich sogar auf englisch mit „good bye“. Ansonsten spricht außerhalb von Petersburg und Moskau wohl kaum jemand englisch. Wir sind jedenfalls niemandem begegnet. Wenn wir auf Russisch angesprochen wurden und dann auf Deutsch oder Englisch geantwortet haben, haben die Russen ihren Text meistens noch einmal wiederholt und uns dann einfach ignoriert.
Im Ignorieren sind die Russen generell sehr gut. Im Kassenhäuschen am Susdaler Kreml zum Beispiel saßen links mal wieder eine Swetlana, rechts eine Ludmilla und geradeaus, hinter einer Trennwand noch Olga. Sie saßen ohne jegliche Mimik so da: am Anfang, als wir uns ein Ticket gekauft haben und zum Ende, als wir den Kreml wieder verlassen haben, saßen sie noch genauso, Hände in den Jackentaschen, Blick starr nach vorne...
Am beeindruckendsten aber war die Olga in einem Supermarkt in Rostow. Sie hat es ohne Mühe geschafft, Kunde um Kunde abzukassieren, ohne dabei auch nur einen einzigen Gesichtsmuskel zu benutzen. Nicht einen.... wahrscheinlich geht sie irgendwann in Rente, ohne eine Falte gekriegt zu haben.
Die Landschaft, durch die wir gekommen sind, war großartig, einzigartig, einfach toll. Aber die Orte und Straßen sind alle (außerhalb der großen Städte und Fernverbindungswege) in bedauernswertem Zustand. Es wird zwar überall viel an den Straßen saniert. Aber das ist eine Mammutaufgabe.
Produktivität haben wir abseits der großen Städte auch nirgends gesehen: keine Landwirtschaft, kaum Forstwirtschaft, keine Industrie. Keine Ahnung, wovon die alle leben? Von der Scholle hinter dem Haus?
Ja, das sieht alles ziemlich schlimm aus (wie Ostzone 1973...) Eigentlich sehe ich nur eine Chance für Russland, die Aufgaben in der Zukunft alle zu stemmen: Putin stellt einen Aufnahmeantrag für die EU.
Ach ja, noch mal zu unserem Einkauf in Pskov: um den massiven Alkoholmissbrauch einzudämmen, darf man in Russland seit 2012 Alkohol nur noch zwischen 11 und 22 Uhr kaufen 🤣
12.10.
Morgens um halb sieben mussten wir am Fährterminal sein. Es war noch stockefinster. Auf der Fähre haben wir keinen vernünftigen Platz gefunden und da das Autodeck sowieso offen war, sind wir heimlich zurück in die BigBox gegangen und haben die sechs Stunden Überfahrt gemütlich im Auto verbracht.
Unser heimlicher letzter Blick auf Schweden aus dem halbgeschlossenen Seitenfenster.
Ankunft in Salzgitter:
18:48 Uhr
Temperatur 17,6°
Kilometerstand 143.122
Gefahrene Gesamtkilometer: 8913
Davon in Russland: 4120