27.09.

 

Der Campingplatz in Susdal ist total schön, ganz modern und alles funktioniert vom feinsten. Es sieht hier überhaupt nicht aus wie das Russland, was wir vor ein paar Tagen gesehen haben. Auch der Weg von Moskau hierher war schon ganz anders als alles, was sich uns hier bisher so gezeigt hat.

Nachdem wir uns unsere Registrierung abgeholt haben, sind wir in den Ort gefahren. Also.... wer soll sich diese Menge an Kirchen und Klöstern eigentlich alle anschauen? Es gibt ungefähr 200 religiöse Sehenswürdigkeiten, darunter 5 Klöster und 27 Glockentürme. Wahnsinn! Wir haben uns als erstes den Kreml angeschaut.

...mitsamt der Muttergottes-Geburtskathedrale aus dem 13.! Jhdt....

...und dem Museum. Im Museum saß in jedem Raum eine Svetlana oder Ludmilla und hat mit versteinerter Mine darüber gewacht, dass bloß niemand irgend etwas zerstört. Eine einzige hat uns nett angelächelt und uns etwas gezeigt.

Danach waren wir schon relativ fertig und deshalb haben wir uns das Museum für Holzbaukunst nur von außen angeschaut. Genau wie noch 83 weitere Kirchen.

Einige waren eingerüstet. Das sah allerdings auch sehr interessant aus...

Einen Glockenturm haben wir auch noch bestiegen und die Glocken geläutet.

Noch ein bisschen Susdal

Danach hat es uns erst mal gereicht mit Kirchen und wir sind weitergefahren nach Rostow.

 

Bis Susdal war die Straße ja super ausgebaut und da Rostow auch zum „goldenen Ring“ gehört, müsste man meinen, dass die Straße dorthin auch in einem guten Zustand wäre. Aber für die 160 km lange Strecke haben wir knapp vier Stunden gebraucht. Es war wieder katastrophal.

 

In Rostow haben wir einen Platz direkt am Nerosee mit Blick aufs Wasser und auf den Kreml mit der Uspenski Kathedrale gefunden. Wunderschöne Ausblicke in alle Richtungen!! Aber es gibt nicht mal einen richtigen Parkplatz. Wir stehen einfach neben einer unbefestigten Straße neben Unmengen von Unkraut. Unglaublich!


28.09.

 

Unser schöner Übernachtungsplatz

Am Morgen war es ziemlich neblig. Das sah sehr schön aus.

Nach dem Frühstück sind wir uns den Kreml und die Kathedrale anschauen gegangen.

In der Kathedrale sind sie gerade dabei zu renovieren. Man konnte gut sehen, wie alles aufgebaut ist.

Auch um den Kreml herum wird alles neu gestaltet.

Heute ist Samstag. Da ist in Rostow ein großer Markt. Vielleicht ist der auch jeden Tag... keine Ahnung. Es war jedenfalls erstaunlich viel los. Zu kaufen gab es alles. Gardinen, Gemüse, kleine Kätzchen, alles...

Hier alles nur Mützen!

Eine richtige Markthalle gab es auch.

Auf dem Markt haben wir uns bei einer Babuschka etwas zu essen gekauft, wie auch schon mal die Tage zuvor am Straßenrand. Laut meiner persönlichen Russlandexpertin Schaarike heisst das hier Piroschki...

und das hier Minipizza 🤣

Danke, liebe Schaarike, für die Info!

 

Ein paar hundert Meter weiter...

Der Bahnhof von Rostow:

Hier verläuft auch die Strecke der transsibirischen Eisenbahn. Ein Zug fuhr gerade ein. Ob das eine Trans-Sib war, wer weiß? Es waren jedenfalls Bettdecken usw. zu sehen.

Dann ging es weiter über Jaroslawl und Wologda Richtung Norden. Wir sind mehr als 400 km gefahren und das nur über perfekt ausgebaute Straßen. Komplett anders als gestern.

Das Problem war nur, dass es leider irgendwann keine Tankstellen mehr gab. Eigentlich wollten wir gar nicht so weit fahren, aber da wir nicht ohne Diesel übernachten wollten, da die Heizung ja auch über Diesel läuft, sind wir weiter und weiter gefahren bis wir endlich eine Tankstelle gefunden haben. Der Abstand zu der letzten davor war bestimmt 130 km...


29.09.

 

Wir sind weiter die gut ausgebaute Straße Richtung Norden gefahren.

Irgendwann mussten wir laut Navi und Karte die Straße verlassen und rechts abbiegen.

Beide Straßen waren gleich breit auf der Karte eingezeichnet. Also dachten wir auch, sie wären ähnlich ausgebaut. Als erstes haben wir die Abfahrt schon mal verpasst. Da ging so eine Piste ab, das konnte es nicht sein... war es aber doch.

 

Wir kamen durch einen kleinen Ort und dachten, danach hört die Piste dann auf und die Straße fängt an.

Aber nein... die Piste ging weiter. Unsere Durchschnitts km/h lag bei 15 und die Strecke bis zum Ziel sollte 130 km lang sein.

Hm... wir haben nach ein paar Kilometern aufgegeben, umgedreht und den Umweg von ca 180 km genommen. Der Weg ist das Ziel! Das ist ja bei der ganzen Reise unser Motto! Und es hätte auch noch schlimmer kommen können. Hier eine andere russische Straße... so welche sieht man auch ab und zu....

Wir fuhren also weiter auf der super ausgebauten Strecke bis zum nächsten Abzweig nach Kargopol, unserem Zielort.

 

Landschaftsmäßig war das heute großartig!

Die Straße war anfangs ok, dann furchtbar, zwischendurch super und dann wieder ganz schlimm. Durchschnitts km/h zwischen 15 und 80. unglaublich alles...

Zwischendurch eine große Holzkirche mit Friedhof.

Irgendwann kamen wir dann auch in Kargopol an. Angeschaut haben wir uns nichts mehr. Es war schon fast dunkel.


30.09.

 

Morgens nieselte es leicht. Wir sind erst mal durch den Ort gegangen. Hier gibt es auch sehr viele Kirchen, wie in den Orten am „goldenen Ring“. Nur liegt Kargopol irgendwo im nirgendwo und schon allein hierher zu gelangen, war ein halbes Abenteuer.

 

Zwei Kirchen haben wir uns auch von innen angeschaut. Eine war sehr hell und eine sehr dunkel. In der dunklen war gerade irgendein Gottesdienst. Bei einem Besucher klingelte das Handy und er hat während des Gottesdienstes den Anruf entgegen genommen und sich danach dann weiter bekreuzigt und verneigt und bekreuzigt und verneigt, wie die anderen auch. Das haben wir in einer anderen Kirche schon einmal erlebt. Nur da war es eine ältere Frau, die zum telefonieren allerdings wenigstens ein Stück zur Seite gegangen ist.

 

Danach sind wir weiter Richtung Archangelsk gefahren. Die Landschaft war wieder grandios.