Wir sind den ganzen Tag gefahren und haben dann auf einem Autobahnparkplatz zwischen Aarhus und Aalborg übernachtet.
29.02.
Wir sind zur Fähre gefahren und haben unseren ganzen Krimskrams, den wir für die nächsten drei Tage brauchen, in Reisetasche und Rucksack umgepackt. Gegen halb drei konnten wir dann auf die Fähre
fahren: Werner in der BigBox und ich mit einem Shuttlebus. Die Kabine ist nice.
Das Leben an Bord ist ganz entspannt. Das Schiff ist ja nur zu einem Bruchteil belegt. Ich schätze, es sind weniger als 50
Fahrzeuge drauf gefahren.
Es schaukelt recht ordentlich. Der Kapitän hat durchgesagt, dass vier Meter hohe Wellen erwartet werden.
01.03.
Die Nacht war ganz ok. Wenn man liegt, merkt man das Geschaukel nicht. Nur wenn man steht oder geht, muss man sich ständig
ausbalancieren.
Das Frühstücksbüffet war prima mit allem, was das Herz begehrt. Sogar leckere Kuchenteilchen gab es.
....
Um 16 Uhr gab es dann eine Durchsage auf isländisch, dänisch, englisch und deutsch. Auf deutsch war der Wortlaut
folgendermaßen:„Wegen widriger Wetterverhältnisse verlängert sich die Fahrt nach Tórshavn um 13 Stunden.“ Wir hatten keine Ahnung, was das mit dem widrigen Wetter auf sich hat. Ist das Wetter
jetzt schon so widrig und fahren wir deshalb jetzt schon so langsam, dass es dadurch zu der Verzögerung kommt? Oder wird das Wetter nachher ganz furchtbar widrig werden und es sich dann
verzögern? Es schaukelt ja schon ziemlich. Auch im Liegen merkt man es jetzt deutlich. Aber es ist noch ganz gut auszuhalten.
Um 17 Uhr haben wir alles, was irgendwo auf irgendeinem Tisch oder Schrank rumstand, auf den Fußboden gestellt, weil alles
nach und nach anfing abzustürzen...
Beim Dinner waren deutlich weniger Gäste als gestern...
02.03.
Wir sind die ganze Nacht im Windschatten der Shetlandinseln auf und ab gefahren. Finn hat uns per Echtzeit-Übertragung verfolgt
und immer berichten können, wie schnell wir grade in welche Richtung unterwegs sind.
Am Morgen hat das Schiff wieder an Fahrt aufgenommen. Die Wellen sind deutlich höher als vier Meter. Beim Frühstück musste sich
leider ein kleiner Junge übergeben, was die Mutter völlig aus der Fassung brachte, so dass sie in Tränen ausbrach. Ständig schepperte irgend etwas oder es zerschmetterte etwas auf dem Fußboden. Man
war froh, wenn man heile zum Buffet und wieder zurück kam. So einen Seegang haben wir noch nie erlebt...
Am Abend sind wir wohlbehalten in Tórshavn angekommen. Die Färöer-Inseln gehören zur „Ländergruppe 2“. Das heißt, kein
Internet.... (mein Duolingo Streak ist futsch....)
03.03.
Es gibt wieder widriges Wetter. Wellen bis fünf Meter Höhe hat der Kapitän angesagt. Zu unserem Erstaunen sind auf den
Färöer-Inseln total viele Passagiere ausgestiegen. Beim Dinner saßen wir jetzt fast alleine. Die österreichische Hubschrauber-Truppe (die überführen zwei Hubschrauber von Österreich nach Island) war
wieder da und ein paar im ganzen Saal versprengte Gestalten. Das Buffet war auch nicht mehr so üppig.
Vier Tage an Bord und davon drei Tage mit Sturm, so dass man eigentlich nur im Bett liegen konnte, weil das aufrecht Sitzen
schon zeitweise „seltsam“ war, vom Laufen ganz zu schweigen..., das ist irgendwie ganz schön anstrengend. Selbst das Zähneputzen wird zum Kampf, zumal der Haltegriffe rechts vom Spiegel angebracht
ist, man als Rechtshänder aber die rechte Hand schon zum putzen braucht...
04.03.
Um vier Uhr in der Frühe sind wir mit einem Tag Verspätung nach einer seeehr schaukligen Nacht angekommen, durften aber
ausschlafen. Um neun Uhr wurden die Autodecks geöffnet und dann ging alles super schnell. Die 20 oder 30 Fahrzeuge fuhren von Bord und wurden auf verschiedene Reihen für den Zoll aufgeteilt. Wir
mussten in eine Halle fahren, wo ein streng dreinschauender Zöllner uns empfing. Er fragte höflich, wie lange wir bleiben wollen, was wir an Alkohol und Lebensmitteln dabei haben und „if it is
Werners car“, worauf Werner wahrheitsgemäß antwortete: „no, it’s our car.“ Da schmunzelte der strenge Herr, fragte, ob wir es selbst ausgebaut haben und tätschelte die Motorhaube. Er erzählte noch,
dass es in den letzten vier Tagen heftig geschneit hat und dass wir ohne Spikes da nicht über den Pass gekommen wären. Das war alles! Ohne einen Blick in die BigBox geworfen zu haben, winkte er uns
durch.
Wir wollten uns dann in Seydisfjördur nicht mehr lange aufhalten, sondern so schnell wie möglich den Pass
überqueren.
Das Wetter war herrlich! Auf der Passstraße waren die Schneefräsen unermüdlich im Einsatz. Aber es wehte auch ständig alles
wieder zu.
In Egilsstadir sind wir zum Netto gefahren. Dort haben wir uns sehr nett mit dem Kassierer über „beer”, nicht über „bear“
unterhalten (@Paula, Finn😂). Er hat uns drei mal darauf hingewiesen, dass das Bier, welches Werner sich gekauft hat, ein Leichtbier ist. Es ist SEHR leicht. Es ist wirklich SEEEHR leicht und in
Island müsse man „richtigen“ Alkohol in speziellen Läden kaufen. Ich hab ihm erklärt, dass wir das Bier nicht wegen des Alkohols kaufen wollen, sondern nur „for taste“. Da hat er gelacht und gesagt,
in Island trinkt man richtig oder gar nicht.
Wir fuhren dann Richtung Süden. Es sieht einfach großartig aus, der Schnee, das Licht....
Leider kamen wir nicht dahin, wo wir eigentlich hin wollten.
Egal! Es ist hier heute alles schön!
Wir haben sogar Rentiere gesehen. Da gibt‘s auf Island nicht so viele von.