01.03.
In der Nacht war der Schnee in Regen übergegangen.
Wir fuhren weiter nach Alquezar. Dort haben wir uns den Ort angeschaut. Es taute wie verrückt und aus allen Regenrinnen schoss das Wasser.
Die Wanderung durch die Schlucht und zu einer alten Römerbrücke, die ich eigentlich geplant hatte, konnten wir nicht machen, da die steilen Wege noch teilweise verschneit und teilweise angetaut waren und es uns zu rutschig war.
Dafür wollten wir uns eine andere alte Brücke anschauen, die wir auf der Hinfahrt kurz vor dem Ort irgendwo neben der Straße gesehen hatten. Wir fanden auch bald die Abfahrt dorthin. Direkt neben der Brücke war ein unbefestigter Platz... zum Parken. Man hätte es sich ja denken können (müssen), dass es gestern immens viel geschneit hatte... und dass der Boden eventuell aufgeweicht sein könnte... Es kam natürlich, was kommen musste und wir fuhren uns in der Matschepampe extrem fest.
Auf Wunsch von Finn hier die ganze Geschichte:
Nicht nur die Zwillingsreifen drehten durch. Selbst vorne sackten wir immer tiefer ein. So schlimm haben wir uns, glaube ich, noch nie festgefahren. Denn selbst, als wir aus der größten Matsche
raus waren, standen wir immer noch quer mitten auf dem Platz. Wir mussten mit Hilfe der Sandbleche mit immer meterweise Vor- und Zurückrangieren, die BigBox längst manövrieren, dann eine Spur aus
Reisig legen und rückwärts den Platz in einem Schwung verlassen...
Mit Unmengen von Reisig, den beiden Sandblechen und mehreren Wodka zur Beruhigung haben wir es nach ca. 1,5 Stunden geschafft und standen wieder auf Teer. Meine Hände, Arme und Schultern schmerzten vom Reisig- und Grasbüschel-Ausreißen und mein Kopf vom vielen Wodka ;-)
Danach ging es noch nach Loarre, wo wir nur einen kurzen Fotostopp einlegten und weiter Richtung Bardenas Reales.
02.03.
Am Vormittag fuhren wir durch die Bardenas Reales. Es sieht dort aus wie im Westen der USA.
Von dort aus ging es weiter nach Baquedano. Wir haben dort einen Spaziergang gemacht, aber es fing an zu regnen, bevor wir unser Ziel erreicht haben. Also sind wir leider wieder umgedreht und weiter gefahren nach Vitoria-Gasteiz.
03.03.
Es ist Wochenende und alle Spanier fahren mit ihren Rädern die Berge hoch. Drei sind auch gelaufen. Denen hatten sie anscheinend die Räder gestohlen... Diejenigen acht, die keine Lust zum Fahrradfahren hatten, haben mit ihrem Volkshochschulkurs eine Foto Exkursion in den Hayedo de Otzaretta gemacht. Dorthin, wo wir auch waren.... Ein Glück kamen die meisten von ihnen erst, als wir schon wieder weg wollten und bauten sich mit ihren Ausrüstungen und Stativen überall auf.
In einem spanischen Supermarkt: Fisch und Schinken...
Danach wollten wir in den Wald von Oma, in dem ein Künstler Bäume bunt bemalt hat. Da das Wetter aber wunderschön ist, haben die 500 Spanier, die weder Rad gefahren sind, noch im Hayedo de Otzaretta waren, alle beschlossen, sich den Wald von Oma anzuschauen.... und das Restaurant daneben... und auch den Tierpark... und die Höhle.... Wir haben dann gewendet und sind an die Küste gefahren nach Gaztelugatxe. Dort hat das herrliche Wetter nochmals 1000 Spanier angelockt, die sämtliche Parkplätze belegten. Wir haben also wieder gewendet und sind auf einen Parkplatz in der Nähe gefahren, auf dem nur 12 Spanier oder so standen. Von dort aus konnte man über einen etwas längeren Weg auch nach Gaztelugatxe kommen. Wir haben es also gewagt und sind zu Fuß zurück zu dem Original-Abstieg gegangen. Den haben wir dann zusammen mit den 300 Spaniern, die nicht nur von oben geschaut oder im Restaurant gesessen haben, gemacht. Ich hatte vorher gelesen, dass es steil und anstrengend sein soll. Aber dass es soooo steil und soooo anstrengend sein würde, hätte ich nie vermutet. Und dann mussten einige Spanierinnen auch noch mit hohen Schuhen dort hinunter gehen... und ein ganz Cooler barfuß... und Unmengen von kleinen Kindern... Wir sind nur runter bis zur Brücke gegangen und nicht noch hoch zur Kapelle, um die Glocke zu läuten.
Auf dem Rückweg haben wir noch eine „Raupen-Schlange“ gesehen. Es waren 120 Raupen, die hintereinander her über die Straße krochen. Unglaublich.. so etwas haben wir noch nie gesehen. Wir wussten gar nicht, dass Raupen solche Formationen bilden.
Am Abend waren wir ganz schön kaputt, aber schön war’s gewesen... :-)
04.03.
Also noch einmal zu den Raupen: Stefan hat uns gesagt, dass es in Deutschland den Eichen-Prozessionsspinner gibt, der ebensolche Formationen bildet. Laut Internet waren die Raupen, die wir gesehen haben, Pinien-Prozessionsspinner, deren Nesselhaare (wie auch die des Eichen-Prozessionsspinners) giftig sind und bei Kontakt zu starkem Brennen und auch zu allergischen Reaktionen führen können. Die sind gar nicht ungefährlich....