22.09.

Heute haben wir es ruhig angehen lassen. Wir waren einkaufen und sind weiter nach Norden gefahren. Unterwegs haben wir mächtige Flüsse gequert. Am Vindelälven und seinen Stromschnellen und Wasserfällen fuhren wir dann einige Zeit entlang. Direkt an seinem Ufer haben wir auch wieder einen super Platz gefunden. Am Abend sind wir nur noch kurz spazieren gegangen. 


23.09. 

In der Nacht hatte es geregnet. Alles war klitschnass. 

Wir fuhren zum Anfang der Wanderwege und gingen erst einmal über die schwankende Hängebrücke über den Vindelälven. 
Danach machten wir uns längst des Flusses auf den Weg. Irgendwann sah man rechts am Berg einen Wasserfall und kurze Zeit später kam auch der Wegweiser. Wir folgten dem schönen Pfad, der erst ein wenig und später steil bergauf führte. Die Stromschnellen des Gouletsälven waren beeindruckend und irgendwann dachten wir, wir hätten die Stelle erreicht, die wir von unten gesehen haben. Wir waren auch schon ziemlich kaputt, zumal man sich nirgendwo ausruhen konnte, da alles (mittlerweile auch unsere Hosen, Schuhe und Strümpfe) klitschnass war. Ich habe an der Stelle aufgegeben.
Werner ist noch ein kleines Stück weiter gegangen, dann aber auch umgedreht. 

Als wir wieder unten waren, sah es von dort so aus, als hätte man doch noch zwei-, dreihundert Meter weiter gehen müssen, um an der ultimativen Stelle anzukommen. Egal, es war auch so eine tolle Wanderung und der Wasserfall sah spektakulär aus.
Der Ort in der Nähe (Ammarnäs) war auch interessant. Dort hat der Vindelälven noch mal gewaltige Stromschnellen.
Später fuhren wir weiter zum Jan Svensamössan Berg. Mal sehen, ob wir ihn morgen besteigen.

24.09. 

Gestern Abend hat es kleine Wolkenlücken gegeben und als wir ins Bett gingen, sah es doch tatsächlich so aus, als gäbe es Nordlicht. Anfangs war es zwar ziemlich großflächig, bewegte sich aber wenig, mehr so eine grüne Soße. Später in der Nacht gab es aber plötzlich Bewegung und ich musste spontan die BigBox verlassen, um doch noch ein paar Fotos zu schießen.... sogar mit dem großen Wagen im Nordlicht über dem Jan Svensamössan Berg.
Am nächsten Morgen starteten wir nach dem Frühstück die Besteigung des Berges. Auf der Übersichtskarte sah es aus, als ob es nur einen Weg hinauf gäbe und einen anderen rundherum. Der Weg ging nach kurzer Zeit über Stock und Stein. Wobei es in diesem Fall mehr Stein war. Man musste über Geröllfelder klettern und bei jedem einzelnen Schritt aufpassen, dass man nicht umknickt. Außerdem wurde der Weg immer steiler und steiler. In diesem Fall war der Weg jedenfalls nicht das Ziel. Zumal man immerzu den Rückweg vor Augen hatte.
Oben angekommen stand kein Gipfelkreuz, sondern ein Briefkasten. Die Aussicht war natürlich prächtig, aber es war auch ziemlich windig. Wir sind nicht lange oben geblieben.
Der rote Weg führte gradeaus über die Kuppe weiter. War das nur ein kleiner Abstecher zu einem weiteren Aussichtspunkt? Es ging jedenfalls bergab. Wir haben ihn einfach ausprobiert und siehe da, auch er führte nach unten und war ein richtig schöner Weg, der nicht ein einziges Mal über Geröll führte. Danach waren wir ganz schön erschöpft.
Die Fahrt ging weiter über Arvidsjaur und Jokkmokk nach Porjus. Hier stehen wir nun im Stausee 😀

25.09. 

Wir erwachten in tiefem Nebel. Irgendwann lichtete er sich und man konnte das andere Seeufer sehen.
Nach dem Frühstück gingen wir los durch Sumpf und Moor über bestimmt 90% Plankenwege. Die letzten zwei-, dreihundert Meter ging es nur noch durch tiefen Sumpf und man musste sich die ganze Zeit komplett ausbalancieren, denn jeder Ausfallschritt hätte fatale Folgen gehabt.
Das Ziel der Wanderung war das Wrack der „Easy Elsie“, welche 1944 nach Motorproblemen hier eine Bruchlandung hingelegt hatte. Sie war auf dem Rückflug von der Bombardierung der „Tirpitz“ (schön beschrieben in dem Kapitel „Britta“ im Buch „Die Kinder von Torremolinos“ 😀).
Danach haben wir uns noch das Wasserkraftwerk von Porjus angeschaut, welches schon zwischen 1910 und 1915 gebaut worden ist. Schön waren dort das alte Betriebsgebäude sowie die Häuser für die Mitarbeitenden.
Im Anschluss fuhren wir nach Jokkmokk. Dort haben wir uns die schöne Holzkirche (leider wieder nur von außen, weil der Küster grade Mittagspause machen wollte) angeschaut.
Als wir grade wieder abfuhren, haben wir noch die „Fridays for future“ Demo vor dem Rathaus beobachten können. „Indigenous right = climate justice“
Am Nachmittag kamen wir dann am Storforsen an und haben noch den langen Weg entlang des Naturstigen bis zu den Stromschnellen gemacht. Auf dem Rückweg wurde es schon fast dunkel.